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 10 Euro Gedenkmünze ● 300 Jahre Porzellanherstellung in Deutschland

Sie suchen noch eine Münze für den Polterabend?
Hier ist sie! - Das von Prof. Ulrich Böhme gestaltete "Kunst"-Werk zum Thema "300 Jahre Porzellanherstellung in Deutschland" mit dem Titel "Deutschland kaputt" "Zauber der Zerbrechlichkeit". Ermöglicht wurde diese 10-Euro-Gedenkmünze von einer Jury, welche alle weiteren klassischen Motive auf die Plätze verwies - auch wenn zur Ehrenrettung des Preisgerichts angemerkt werden muß, daß die Entscheidung nicht einstimmig fiel.

Im Zeitraum zwischen 1704 und 1707 entdeckte Johann Friedrich Böttger auf der Suche nach dem Stein der Weisen und somit dem Rezept zur Goldherstellung gemeinsam mit Ehrenfried Walther von Tschirnhaus das Geheimnis der Entstehung von Porzellan. Zunächst gelang es nur, rötlich-braunes Steinzeug zu produzieren, welches unter der Bezeichnung "Böttgerporzellan" bekannt wurde. Später schufen diese Alchemisten mit Hilfe einer veränderten Rezeptur auch Porzellan in strahlendem Weiß. Das edle Material kam bis dahin nur aus dem fernen China und war auch wegen des schwierigen Transportes in Europa entsprechend wertvoll.

In Anbetracht dieser grandiosen Leistung ist das Motiv der am 8. Juli 2010 herausgegebenen 10-Euro-Gedenkmünze zum 300. Jahrestag der Gründung der Porzellanmanufaktur in Meißen völlig unangemessen. Auf einem offiziellen Zahlungsmittel einen etwas zu groß geratenen Sprung in der Schüssel zu präsentieren kommt einer Herabwürdigung der Person Böttgers und seiner Arbeit sowie der ab 1710 auf diesem Wissen aufbauenden Produktionsstätte gleich. Des weiteren ist das eigentliche Münzthema die Herstellung des Porzellans und nicht dessen Zerstörung. Mit ihrer Wahl entschied sich die Jury für die Darstellung der Vernichtung deutschen Kulturgutes und somit letztendlich der Verhöhnung von mit der Porzellanherstellung betrauten Handwerkern und Forschern aus drei Jahrhunderten.

Andererseits stellt diese Gedenkmünze ein gutes Beispiel für die Dekadenz der heutigen deutschen (bzw. allgemeiner der europäischen) Gesellschaft dar. Setzt sich die derzeitige Entwicklung auch in der Zukunft fort, bleibt von dem, was einmal unsere Kultur ausmachte, vermutlich nicht mehr als ein Scherbenhaufen zurück. Unter diesem Blickwinkel betrachtet ist das Motiv der 10-Euro-Münze wiederum sehr treffend und höchst aktuell.

Die umstrittene Münze mit der Randinschrift "ZAUBER DER ZERBRECHLICHKEIT" wurde in Stuttgart in wiederum reduzierter Auflage von nun nur noch 1.700.000 Exemplaren geprägt. In dieser Prägezahl sind bereits 180.000 Gedenkmünzen in "Spiegelglanz" enthalten. Als Legierung der 18,0 Gramm schweren 10-Euro-Münze fand wie bis Ende des Jahres 2010 üblich Sterlingsilber Verwendung.



Mehr Informationen:

Die 10-Euro-Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland aus Sterlingsilber
Sterlingsilber