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 Das Galvano

Galvanos besitzen im allgemeinen eine dem Original entsprechende sehr scharf konturierte und detailgetreue Vorder- und Rückseite. Neben dem Zweck der Herstellung von Münzfälschungen kommt die Galvanotechnik daher auch für Kopien für Museen und andere Anschauungsstücke zum Einsatz. Solche Münzen haben am Rand immer eine Punze, die sie als "legale" Kopie ausweist.

Um ein Galvano herzustellen, wird in einem galvanischen Bad ein Kupferblock auf der einen Seite mit der Anode verbunden. Auf der anderen Seite mit der Kathode befindet sich das Negativ einer Münzenseite, welches aus mit Graphit bestrichenem Blei besteht. Nach dem Einschalten des Stromes wird das Kupfer aus dem mit der Anode verbundenen Block herausgelöst und schlägt sich auf der Kathode nieder. Dadurch entsteht eine positive Kopie einer Münzseite. Für eine vollständige Fälschung muß dieser Vorgang mit der anderen Seite der Münze wiederholt werden. Beide so entstandenen Münzseiten werden auf ihren Rückseiten glattgeschliffen und anschließend miteinander verlötet.

Bedingt durch diese Art der Herstellung ergeben sich somit mehrere typische Merkmale, an denen Sie Galvanos erkennen können: Da Vorder- und Rückseite getrennt hergestellt werden, muß sie der Fälscher immer zusammemlöten, wodurch am Rand eine Naht entsteht. Zwar läßt sich diese Naht wegschleifen oder anderweitig entfernen, jedoch verbleiben immer Bearbeitungsspuren, z.B. in Form von Längsriefen, welche mit einer guten Lupe zu sehen sind. Eine eventuelle Randinschrift kann nur nachträglich (meist durch Gravur) eingebracht werden, wodurch diese im allgemeinen nicht so exakt aussieht wie bei einer Prägung.

Das Gewicht einer Galvano-Münzfälschung stimmt sehr oft nicht mit dem Original überein. Viele Galvanos weisen ein Übergewicht aus - und sind folglich zu dick. Läßt man die Münze auf eine Tischplatte fallen, ist bei einem Galvano ein dumpfer Klang zu hören.



Mehr Informationen:

Münzfälschungen - Merkmale und Klassifizierungen