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 10 DM - 30 Jahre Europäische (Wirtschafts-)Gemeinschaft (Jaeger-Nr. 442)

Bildseite - 10 DM - 30 Jahre Europäische Wirtschaftsgemeinschaft - Jaeger-Nr. 442   
Wertseite - 10 DM - 30 Jahre Europäische Wirtschaftsgemeinschaft - Jaeger-Nr. 442  
10 Deutsche Mark - 30 Jahre Europäische Wirtschafts­gemeinschaft - Jaeger-Nr. 442
Lizenz CC BY-SA
 
   
Am 25. März 1957 erfolgte in Rom die Unterzeichnung eines Vertragswerkes, welches für die Zukunft Europas eine bedeutende Rolle spielen sollte. Mit der seinerzeitigen Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) wurde der Grundstein für die friedlichste Staatengemeinschaft der Welt gelegt. Die Vertreter der sechs Gründerstaaten Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und Niederlande schufen die Voraussetzung für den freien Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital innerhalb des Gebietes dieser Länder. Der Vertrag zur Errichtung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft trat am 1. Januar 1958 in Kraft und wurde seither mehrfach den sich ändernden Rahmenbedingungen angepasst. Er trägt heute die Bezeichnung "Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union".

Das auch unter dem Begriff "Römische Verträge" bekannte Gesetzeswerk wurde im Jahre 1987 30 Jahre alt, was die Bundesrepublik Deutschland zum Anlaß nahm, eine Gedenkmünze mit einem Nennwert von 10 Deutsche Mark herauszugeben. Diese vom Künstler Reinhart Heinsdorff entworfene Silbermünze zeigt auf der Vorderseite zwölf Pferde als Symbol für die zwölf Mitgliedsländer der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Sie ziehen gemeinsam ein an einen antiken römischen Wagen erinnerndes Gefährt mit der Aufschrift "30 Jahre".

Nicht alle Pferde laufen dabei in die gleiche Richtung. Manche sehen zur Seite oder gar zurück. Doch die Masse gibt das Ziel vor und auch wer gar nicht dort hin will wird von den anderen mitgenommen. Mit dieser Symbolik wird der innere Zustand der Staatengemeinschaft sehr anschaulich dargestellt.

Um das zentrale Bildmotiv kann man diese zweigeteilte Umschrift lesen: "RÖMISCHE VERTRÄGE" und "EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFT 1957 - 1987" (gemeint ist die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft). Im Münzrand sind die Namen von sechs bedeutenden Politiker eingeprägt, welche bei der Schaffung der Voraussetzungen zur Unterzeichnung der "Römischen Verträge" eine entscheidene Rolle gespielt haben: "ADENAUER * BECH * DE GASPERI * LUNS * SCHUMAN * SPAAK * "

Als Material für die Gedenkmünze kam eine Legierung aus 62,5 Prozent Silber und 37,5 Prozent Kupfer zum Einsatz. Das Rauhgewicht der 10-DM-Münze beträgt 15,5 Gramm, womit sie 9,6875 Gramm des weißen Edelmetalls enthalten sollte. Eine dieser Silbermünzen mißt 32,5 Millimeter im Durchmesser und ist 2,25 Millimeter dick.

Die Gedenkmünze zum 30. Jahrestag der Unterzeichnung der "Römischen Verträge" wurde in der Münzstätte Karlsruhe geprägt. In stempelglanz entstanden in den dortigen Werkhallen acht Millionen Stück sowie weitere 350.000 Exemplare in PP.

Erstmals in den Umlauf gelangte die 10-DM-Münze am 25. November 1987. Im Zusammenhang mit der Einführung des Euro wurde sie am 1. März 2002 offiziell außer Kurs gesetzt.

Bedingt durch die hohe Prägeauflage wird für diese Gedenkmünze kein nennenswerter Sammleraufschlag auf den Materialpreis gezahlt. Die unterste Preisgrenze bildet der Nennwert von ca. 5,11 Euro, zu welchem die Bundesbank die Silbermünze auf bisher unbestimmte Zeit zurück nimmt. Bislang sind von dieser 10-DM-Münze keinerlei Fälschungen oder Manipulationen bekannt geworden.



Mehr Informationen:

Die Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland (5 Deutsche Mark und 10 Deutsche Mark)
Die 10-DM-Gedenkmünzen aus 625er Silber (1987 - 1997)
Übersicht über Münzlegierungen