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 Peak Oil - Warum der Benzinpreis weiter steigen wird

Seit Beginn des neuen Jahrtausends stagniert die weltweite Erdölproduktion. Bedingt durch die globale Wirtschaftskrise hatte dies anfangs keine spürbaren Auswirkungen. Im Jahre 2003 begann der Ölpreis kontinuierlich zu steigen. Verursacht wurde dieser Preisanstieg vor allem durch das langsame Erwachen der Konjunktur in den Industriestaaten sowie das enorme Wirtschaftswachstum in China. Der Preis für Rohöl erreichte im Frühsommer 2004 ein neues Allzeithoch. Ranghohe Vertreter der westlichen Industrieländer forderten daraufhin von den OPEC-Staaten eine Erhöhung der Ölproduktion.

Einige der wichtigsten Erdölproduzenten kündigten anschließend tatsächlich höhere Förderquoten an, konnten diese aber trotz Rekordpreis nicht durchsetzen. Die maximale Förderkapazität der meisten Ölfelder war aus geologischen und technischen Gründen bereits erreicht und ließ sich folglich nicht weiter steigern.

Wenn aus einem Erdölfeld etwa die Hälfte des vorhandenen Öls gefördert wurde, nimmt durch den nachlassenden Druck die tägliche Fördermenge kontinuierlich ab. Auch wenn das Ölfeld noch für Jahrzehnte den so wichtigen Rohstoff liefert, wird die Ausbeute immer geringer und die Förderung des restlichen Öls immer aufwendiger. Der Maximalwert der Förderung eines Erdölfeldes wird neudeutsch auch als "peak oil" bezeichnet.
Mit Beginn des neuen Jahrtausends war bereits rund die Hälfte der weltweit förderbaren Menge Erdöl dem Boden entnommen worden. Größere Neufunde von bisher unentdeckten Ölfeldern sind in Zukunft nicht mehr zu erwarten. Damit hat die weltweite Erdölproduktion in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends ihren Maximalwert (Peak) erreicht. Ein deutliches Indiz dafür ist die Tatsache, daß die Erdölförderländer ihre Produktion nicht weiter steigern, obwohl sie bei den hohen Preisen einen riesigen Gewinn erzielen könnten.

Aus strategischen Gründen lassen viele erdölproduzierende Staaten ebenso wie Ölkonzerne ihre Konkurrenten und Kunden im unklaren darüber, wie hoch ihre noch in der Erde verbliebenen Reserven sind. Vermutlich sind diese Vorräte in den meisten Fällen niedriger als bisher angegeben. Große Mineralölkonzerne reduzierten im Jahre 2004 ihre offiziellen Reserven mehrfach um bis zu 20 Prozent.

Das gleichbleibende Angebot an Rohöl trifft also auf eine deutlich gestiegene Nachfrage. Den Gesetzen des Marktes entsprechend steigt folglich der Ölpreis. Da die Ölproduktion nicht weiter erhöht werden kann, der Bedarf an diesem Rohstoff aber unvermindert ansteigt, wird der Ölpreis in Zukunft vermutlich nur noch eine Richtung kennen: nach oben.

Das dadurch gedämpfte Wirtschaftswachstum wird die Nachfrage wieder etwas vermindern. Die abnehmende Ergiebigkeit der Ölfelder aber reduziert auch die Menge des am Markt verfügbaren Erdöls. Der Ölpreis wird als Folge dieser Verknappung langfristig immer weiter steigen.

Mehr Informationen:

Die Folgen der Ölverknappung
Alternative Energien und Werkstoffe
Rohölproduktion und -verbrauch im Jahre 2003