Risiko Geldautomat?
Eine traurige Geschichte nach einer wahren Begebenheit
Eines Abends wollte Herr X. wie so oft in letzter Zeit am Geldautomaten der kleinen Zweigstelle des Geldinstitutes, welchem er sein Girokonto anvertraut hatte,
eine ansehnliche Summe baren Geldes abheben. Frohen Mutes tippte er Geheimzahl und Betrag
ein und erhielt - oh Schreck - nur einen Teil des gewünschten Geldes vom Automaten in seine
erwartungsvollen Finger. 50 EUR waren im Nirwana verschwunden. Da es schon spät und die Filiale
längst geschlossen war, kam er am nächsten Tag wieder, um den Restbetrag einzufordern. Doch
solch eine kleine Filiale hat nicht jeden Tag geöffnet. Also fuhr er voller Zuversicht in die große Stadt, wo
der Sitz der Bank an jedem Werktag geöffnet ist. Dort trug er sein Anliegen vor - ''ja, das
kommt gelegentlich mal vor, so einen Fall hatten wir schon einmal. Wir werden die Zweigstelle
informieren, auf daß sie dort den Automaten überprüfen und das vorhandene Geld nachzählen.
Die Bilder der Überwachungskameras nützen leider nicht viel, denn die zeichnen zwar fast alles
auf, nur eben nicht, wieviel Geld die Person vor dem Automat erhält.''Wie dumm aber auch!
Am nächsten Tag war Herr X. in der Filiale, in welcher der berüchtigte Automat beheimatet ist. Sein Anliegen musste er nicht mehr vortragen, die Angestellten wussten tatsächlich schon Bescheid. Nur leider leider leider können sie dort den Automaten nicht einfach so mal aufmachen und nachzählen, das geht nicht (weil es eben nicht geht). Das versteht doch sicher jeder. Doch wenn am St.Nimmerleinstag der Geldautomat leer ist und inzwischen nicht weitere 20 Fehlauszahlungen eine Recherche unmöglich machen, erhalte er selbstverständlich sein Geld zurück.
Wie großzügig.
Nun überlegte Herr X., wie er sich weiter verhalten sollte. Er war wohl so ziemlich der Einzige, dem soetwas bisher passiert ist. Beweisen konnte er nichts, denn er war allein mit dem Geldautomaten, als alles geschah. Jetzt konnte er nur noch auf eine möglichst großzügige Schadensbehandlung von seiten der Bank hoffen.
Am nächsten Morgen kam ein Anruf von der Bank: Sie hätten jetzt den Automaten geöffnet, doch leider war kein Geld übrig. Für sie - die Bank - sei die Sache damit erledigt. Und Herr X. solle doch einmal überprüfen, ob er das Geld nicht doch schon selbst ausgegeben hätte...
Übrigens:
Die Ursache in diesem Fall ist vermutlich menschliches Versagen (fehlerhaftes Bestücken des Automaten), denn einer der Geldscheine war bei der Ausgabe an einer Seite umgeknickt und wurde wahrscheinlich vom Automaten schlicht zweimal gezählt...
Und die Moral von der Geschicht:
Geh zum Automaten ohne Zeugen nicht!
- Verhaltenstipps für die Praxis:
- Nicht alleine am Geldautomaten Geld abheben
- größere Beträge generell am Schalter auszahlen lassen
- Fehlbuchungen sofort bei der Bank anzeigen
- bei häufigeren Problemen die Bank wechseln
- Information an Verbraucherschutzorganisationen