Ersatzmünze - 5 Pfennig (Jaeger-Nr. 297)
Im Jahre 1915 wurde auf Beschluß des Bundesrates mit der Prägung von Ersatzmünzen begonnen, um den aktuten Kleingeldmangel im Deutschen Reich zu beheben. Das 5-Pfennig-Stück mit der Jaeger-Nr. 297 war die erste dieser Ersatzmünzen, welche zur Ausprägung gelangte. Die Münze bestand aus reinem Eisen und wurde durch Sheradisieren mit einem sehr dünnen Zinküberzug als Rostschutz versehen. Der Durchmesser des 5-Pfennig-Stückes lag bei 18,0 Millimeter, das Gewicht bei 2,500 Gramm und der Rand besaß 84 Kerben. Damit entsprach die Münze in ihren äußeren Daten ihrem Vorgänger (außer den Randkerben).
Die Prägung der Eisenronden bereitete den Prägestätten bisher nicht gekannte Schwierigkeiten - das Material war meist zu hart und damit der Stempelverschleiß entsprechend hoch. In der Folge dessen konnte auch der Kerbrand oft nur schwach ausgeprägt werden.
In den Jahren von 1915 bis 1922 wurden von diesem eisernen 5-Pfennig-Stück etwa 1,47 Milliarden Exemplare geprägt. Dennoch reichte diese Massenauflage nicht aus, um den Kleingeldbedarf im Deutschen Reich zu decken, so daß auf kommunaler Ebene zusätzlich regional gültiges Notgeld - meist in Papierform - herausgegeben werden mußte. Der letzte Jahrgang 1922 ist nur noch zum Teil ausgegeben worden, da die galoppierende Inflation diese Münze bereits weitgehend wertlos gemacht hatte. Völlig entwertet wurde das 5-Pfennig-Stück am 11. Oktober 1924 auch formal außer Kurs gesetzt.
Ein großer Teil der Münzen wurde im Umlauf stark abgenutzt oder im Laufe der Zeit ein Opfer der Korrosion. In der Erhaltung "st" haben die 5-Pfennig-Stücke daher trotz der großen Auflage einen Sammlerwert. Es gibt von dieser Münze einige wenige Prägungen in PP, so u.a. 1918 A, 1919 E, 1920 E, 1921 E und 1922 E. Fälschungen sind nicht bekannt.