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 10 Euro Gedenkmünze ● 50 Jahre Deutsches Fernsehen

Am 18. April des Jahres 1934 nahm der erste deutsche Fernsehsender "Paul Nipkow" als weltweit erster Fernsehsender überhaupt seinen Betrieb auf. Ab dem 22. März 1935 erfolgten regelmäßige Ausstrahlungen von Fernsehprogrammen. Ein erstes großes Fernsehereignis stellten mit etwa 160.000 Zuschauern die Olympischen Spiele 1936 in Berlin dar. Die meisten dieser Zuschauer erlebten das neue Medium in öffentlichen Fernsehstuben vor den dort aufgestellten Geräten. Kriegsbedingt wurden die Sendungen am 19. Oktober 1944 eingestellt.

Nach dem zweiten Weltkrieg nahm als erster Fernsehsender im nun geteilten Deutschland der DFF in der damaligen DDR ab dem 21. Dezember 1952 seinen regulären Sendebetrieb auf. Es folgte vier Tage später die bundesdeutsche ARD mit einem regelmäßigen Programm.

Im Jahre 2002 gab die Bundesrepublik Deutschland eine 10-Euro-Gedenkmünze aus Sterlingsilber zum Thema "50 Jahre Deutsches Fernsehen" heraus. Angesichts der oben kurz angerissenen historischen Entwicklung des Fernsehens in Deutschland gibt diese Entscheidung ein großes Rätsel auf. Offenbart sich darin möglicherweise ein massives Problem der Verantwortlichen im Umgang mit der deutschen Vergangenheit? Wenn es denn überhaupt eine Gedenkmünze mit diesem Thema und zu diesem Zeitpunkt hätte sein sollen, dann müßte der Ausgabeanlaß korrekterweise "50 Jahre ARD-Fernsehen" heißen (oder wollte man gar das Fernsehen der DDR ehren?!). So aber bleibt eine enorme Portion Unverständnis und Verwunderung.

Ebenso daneben wie der Ausgabeanlaß ist die Gestaltung der Münze. Wer diese erstmalig in den Händen hält, könnte erstaunt meinen, eine Fehl- oder Probeprägung vor sich zu haben. Doch dies ist mitnichten der Fall - es handelt sich um die offizielle Gedenkmünze mit dem tatsächlich verausgabten Motiv: Auf der Vorderseite befindet sich die stilisierte frontale Darstellung einer seinerzeit üblichen Fernsehbildröhre, umgeben vom Schriftzug "50 JAHRE DEUTSCHES FERNSEHEN". Dieses Motiv ist nicht nur recht einfallslos, sondern auch wegen der glatten und ebenen Oberfläche besonders anfällig für Kratzer und andere Beschädigungen. Sowohl thematisch als auch gestalterisch ist diese Münze das Allerletzte und stellt einen traurigen Tiefpunkt im bundesdeutschen Gedenkmünzenprogramm dar. Was bleibt ist der garantierte Nennwert von 10 Euro und der innere Wert des enthaltenen Edelmetalls in Form von 16,65 Gramm Silber.

Zu guter Letzt sollen noch einige statistische Daten zu der Gedenkmünze genannt werden: Neben der Auflage in st von 2.000.000 Stück wurden 290.000 Münzen in der Sammlerausführung PP produziert. Alle Exemplare stammen aus der Staatlichen Münze in Karlsruhe und tragen daher den Buchstaben "G". Eine Münze wiegt genau 18 Gramm, ist 2,62 Millimeter dick und mißt 32,50 Millimeter im Durchmesser. Die Randinschrift lautet "INFORMATION BILDUNG UNTERHALTUNG". Der Entwurf der Gedenkmünze stammt von dem Berliner Künstler Jordi Regel. Tag der ersten Ausgabe war der 7. November 2002.



Mehr Informationen:

Die 10-Euro-Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland aus Sterlingsilber
Sterlingsilber