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 Die Erhaltungsgrade von Münzen

Was macht einige alte Münzen so wertvoll, andere hingegen nicht? Neben dem Edelmetallgehalt, dem Alter und der Prägeauflage ist es vor allem der Erhaltungsgrad der Münzen. Prinzipiell gilt: Je seltener und je älter eine Münze ist, um so ''schlechter'' darf sie auch aussehen. Der Edelmetallgehalt ist vor allem bei älteren Exemplaren oft nur von untergeordneter Bedeutung.
Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht über die Klassifizierung der Erhaltungsgrade und deren gebräuchlicher Abkürzungen.

PP "Polierte Platte"
Eine spezielle Herstellungsart von Sammlermünzen in bester Prägeausführung auf makellosen und polierten Ronden. Es sind mit dem bloßen Auge keine Beschädigungen erkennbar. Die Münze weist einen spiegelnden Hintergrund und ein mattes Relief auf. Sie wird einzeln geprägt, von Hand abgenommen und einzeln verpackt.

PL "Proof like"
Ein "PP"-Abkömmling und weitere spezielle Herstellungsart von Sammlermünzen mit poliertem Stempel. Der Münzhintergrund und das Relief sind spiegelnd. Eine ebenfalls häufige Variante ist ein matter Hintergrund und ein spiegelndes Relief ("frosted uncirculated"). Ebenso wie "PP" werden Münzen dieser Herstellungsart nicht für den Umlauf geprägt, sondern ausschließlich für Sammler.

  "Erstabschlag"
Als Erstabschlag werden die ersten (wenige hundert) Münzen bezeichnet, welche mit einem neuen Stempelpaar geprägt wurden. Sie müssen völlig fehlerfrei sei und alle Feinheiten des Gepräges zeigen.

st "stempelglanz"
Die Münze war noch nicht im Umlauf, glänzt metallisch und ist ohne Abnutzungsspuren. Kleine, kaum sichtbare Kratzer durch die vollautomatische Prägetechnik sind aber möglich.

bf "bankfrisch (prägefrisch)"
Die Münze war wie bei "stempelglanz" noch nicht im Umlauf und glänzt metallisch. Bedingt durch das Herstellungsverfahren weist sie aber Kratzer und andere Beschädigungen auf.

vz "vorzüglich"
Die Münze war kurze Zeit im Umlauf, ist aber ohne erkennbare Abnutzungsspuren, alle Details sind noch unversehrt. Als Umlaufmünze hat sie zwar ihren Prägeglanz verloren, aber dennoch nichts von ihrer ursprünglichen Qualität eingebüßt.

ss "sehr schön"
Die Münze hat bereits deutlich sichtbare Abnutzungserscheinungen. Kleinere Verletzungen im Relief sind vorhanden, beeinträchtigen dieses aber nicht wesentlich. Alle Einzelheiten sind noch gut zu erkennen. Für Münzen mit Prägezeit nach 1850 sollte ''sehr schön'' die Mindestanforderung sein.

s "schön"
Die Münze hat Kratzer, beschädigte Kanten und abgenutzte Reliefs. Die Schriften sind zwar lesbar, erscheinen aber weich und verschwommen. Das Gesamtmotiv ist noch eindeutig zu erkennen.

ge "gering erhalten"
Das Münzbild ist deutlich beeinträchtigt und nicht mehr vollständig zu erkennen. Münzen dieser Qualität sind nicht mehr sammelwürdig.



Mehr Informationen:

Übersicht über die deutschen Münzprägestätten
Die Münzzeichen auf Schweizer Münzen