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 Übersicht über die Kennzeichen der deutschen Münzprägestätten

Deutschland leistet sich mit fünf noch aktiven Münzprägestätten einen ''Luxus'' wie kein zweites Land auf der Welt. Die deutsche Kleinstaaterei vergangener Jahrhunderte ist für diese Besonderheit verantwortlich.
Ein so großes Land wie die USA betreibt insgesamt zwei Münzprägestätten, die meisten Länder dieser Erde haben nur eine einzige.
Die zu prägende Auflage wird heutzutage zwischen allen fünf deutschen Prägestätten gleichmäßig aufgeteilt.

Auf (fast) allen deutschen Münzen finden Sie einen kleinen Buchstaben, der Ihnen die Prägestätte dieser Münze verrät. Zahlreiche Buchstaben wurden im Laufe der Geschichte mehrfach verwendet. Hier erhalten Sie eine Übersicht über die derzeitigen und ehemaligen Kennzeichen der deutschen Münzprägestätten.

A: Berlin (seit 1871)
B: Breslau (1750-1826), Hannover (1872-1878), Wien (1938-1944)
C: Kleve (1750-1767), Frankfurt/Main (1872-1879)
D: Aurich (1750-1763), Düsseldorf (1817-1848), München (seit 1872)
E: Königsberg (1456-1803), Dresden (1872-1887), Muldenhütten in Sachsen (1887-1953)
F: Magdeburg (1750-1769), Stuttgart (seit 1872)
G: Stettin (1752-1754), Karlsruhe (seit 1872)
H: Darmstadt (1872-1882)
J: Hamburg (seit 1875)
T: Tabora in Dt.-Ostafrika (1916)

Alle anderen Buchstaben sind nicht in Gebrauch gewesen.

Nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches gab es kurzzeitig die Überlegung, die Münzstätte Straßburg weiter zu betreiben. Diese hätte dann das Münzzeichen "K" erhalten.

Die Münzstätte in Hamburg nahm erst im Jahre 1875 ihren Betrieb auf. Dort wurden die im zuvor französischen Straßburg in der dortigen Prägestätte verwendeten Maschinen aufgestellt. Diese alten französischen Prägemaschinen stammten aus dem Jahre 1851. Erst im Jahre 1970 wurde die letzte von diesen nach 119 Betriebsjahren in den wohlverdienten Ruhestand geschickt.



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