logo

 Neusilber

Der Name klingt nach Edelmetall, doch von Silber findet sich im Neusilber nicht die geringste Spur. Auch diente die Bezeichnung nicht dazu, arglose Menschen zu täuschen, sondern Neusilber wurde als Ersatzmaterial für das teure Silber bei diversen alltäglichen Gebrauchsgegenständen verwendet. Dies wiederum machte die betreffenden Produkte billiger, während sich ihr Aussehen wegen der beinahe identischen Farbe praktisch nicht veränderte. Durch den Einsatz von Neusilber wurden viele Waren aber nicht nur preiswerter, sondern auch haltbarer, da diese Legierung außerdem härter war als das zuvor verwendete Silber.

Ursprünglich stammte Neusilber, welches aus den Metallen Kupfer, Nickel und Zink besteht, aus China. Von dort gelangte es unter dem Namen "Pakfong" in Form von Gefäßen schon zu Beginn der Neuzeit nach Europa. In Europa erfolgte die Produktion und der Einsatz von Neusilber erstmals gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Die nicht magnetische Legierung ist weltweit unter zahlreichen weiteren, regional unterschiedlichen Bezeichnungen bekannt.

Die Legierungszusammensetzung von Neusilber unterliegt gewissen Spielräumen. Üblich sind Kupferanteile zwischen 47 und 65 Prozent, Nickelanteile zwischen 12 und 25 Prozent sowie Anteile von Zink zwischen 10 und 40 Prozent. Je nach Verwendungszweck können in geringen Mengen noch weitere zusätzliche Legierungsbestandteile in der Materialmischung vorhanden sein.

Als Münzmetall fand Neusilber bei vielen Gedenkmünzen der DDR Verwendung. Einige dieser Münzen sind im ganz normalen Zahlungsverkehr eingesetzt worden, welcher ein verschleißarmes Material erforderlich machte. Darüber hinaus war Neusilber als Münzmetall relativ billig und die Legierungsbestandteile leicht erhältlich, was in der rohstoffarmen DDR ebenfalls sehr wichtig war. Die Neusilber-Legierung der DDR-Gedenkmünzen bestand zu 62 Prozent aus Kupfer, zu 20 Prozent aus Zink und zu 18 Prozent aus Nickel. Bei falscher Lagerung sind bei diesen Münzen Korrosionsschäden möglich.



Mehr Informationen:

Die Gedenkmünzen der DDR (5 Mark bis 20 Mark)
Übersicht über Münzlegierungen