5 Reichsmark (Jaeger-Nr. 331)
Eichbaum
Die deutsche Eiche - sie ist mehr als nur einfach ein Baum - sie ist ein Symbol für Stärke und Beständigkeit. Die Eiche ist ein Symbol für Deutschland.
Ein großer prachtvoller Eichenbaum scheint daher wie geschaffen zu sein für ein Motiv einer deutschen Münze.
Auf der 5-Reichsmark-Münze (Jaeger-Nr. 331) ist genau solch ein Baum abgebildet - bildfüllend, machtvoll und stark.
Nur wer ganz aufmerksam hinsieht, stellt fest, daß diese stolze Eiche einige verdorrte Äste hat.
Für die deutsche Bevölkerung, die ein Jahrzehnt lang durch ein Tal der Tränen gegangen war, war die damit verbundene Aussage offensichtlich:
Hatte doch das Land ebenso wie der abgebildete Baum eine schwere Zeit hinter sich.
Bedeutende Provinzen waren als Folge des Krieges verloren gegangen - sie standen nach Volkes Meinung für die verdorrten Äste.
Der Künstler Maximilian Dasio, welcher das Eichbaum-Motiv entworfen hatte, bestätigte übrigens auf Nachfrage ausdrücklich diese vom Volk völlig korrekt gedeutete Symbolik.
So stellt die Abbildung des Eichbaumes auf dem 5-Reichsmark-Stück wegen ihrer aussagestarken Symbolhaftigkeit wohl eines der besten Münzmotive dar, welches jemals auf eine deutsche Münze geprägt wurde.
Da für diese 25 Gramm schwere Münze eine relativ "schlechte" Legierung aus nur 50 Prozent Silber und entsprechend 50 Prozent Kupfer zur Verwendung gelangte, stand zumindest eine große Prägefläche zur Verfügung. Bei dem beachtlichen Durchmesser von 36 Millimetern kommt somit dieses schöne Motiv besonders gut zur Geltung. Auf eine Randinschrift wurde bei der Münze verzichtet, dieser hat lediglich Kerben - insgesamt 192.
Von den ca. 148 Millionen Exemplaren, die in den Jahren 1927 bis 1933 von dieser Münze geprägt wurden, sind in unseren Tagen vermutlich nur noch weniger als ein Prozent vorhanden. Der größte Teil der 5-Reichsmark-Stücke ist von der deutschen Bevölkerung nach der Außerkurssetzung dieser Münzen am 1. April 1937 an die Reichsbank zurückgegeben worden. Die verbliebenen Exemplare haben heute alle einen Sammlerwert, der bei seltenen Jahrgängen und guter Erhaltung außerordentlich hoch sein kann.
In den Jahren 1927 und 1928 produzierte die Prägestätte in Muldenhütten von dieser 5-Reichsmark-Münze einige wenige Sammlerstücke in PP. Es gibt zahlreiche Fälschungen und Manipulationen dieser Münze, v.a. aus 1930 D, 1930 E, 1930 F, 1931 J, 1932 A, 1932 J und 1933 J.
Neben dieser für den allgemeinen Zahlungsverkehr vorgesehenen Münze hat die Reichsbank in der Zeit der Weimarer Republik außerdem noch folgende Gedenkmünzen im Wert von 5 Reichsmark herausgegeben:
- Jahrtausendfeier der Rheinlande (1925)
- 100 Jahre Bremerhaven (1927)
- 450 Jahre Universität Tübingen (1927)
- 200. Geburtstag von Gotthold Ephraim Lessing (1929)
- 1000 Jahre Burg und Stadt Meißen (1929)
- 10. Jahrestag der Weimarer Reichsverfassung (1929)
- Weltflug des Zeppelin (1930)
- Rheinlandräumung (1930)
- 100. Todestag von Johann Wolfgang von Goethe (1932)
Mehr Informationen:
Weimarer Republik - Reichsmark (1 Reichspfennig bis 5 Reichsmark)Die 5-Reichsmark-Silbermünzen des Dritten Reiches
Die Mark - das deutsche Geld von 1871-2001