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 Die 5-Reichsmark-Silbermünzen des Dritten Reiches

Die Münzen zu 5 Reichsmark wurden in der Zeit des Dritten Reiches mit gleichem Silbergehalt wie in der Ära der Weimarer Republik geprägt, allerdings mit verbesserter Legierung (900/1000 statt 500/1000). Dadurch wurden die Münzen insgesamt kleiner und leichter. Sie maßen nun genau 29 Millimeter im Durchmesser und wogen 13,889 Gramm. Dies entsprach weiterhin einem Edelmetallanteil von 12,5 Gramm.

Die Vorder- und Rückseiten wurden bei jeder der 5-Reichsmark-Münzen des Dritten Reiches unterschiedlich gestaltet. Dem Anlaß entsprechend variierten auch die Randinschriften der einzelnen Ausgaben. Es erfolgte keine Prägung von PP-Stücken.

Eine vom Berliner Künstler Müller-Erfurt entworfene 5-Reichsmark-Münze mit dem Bildnis von Adolf Hitler sollte nach Beendigung des Krieges herausgegeben werden. Dazu ist es aus bekannten Gründen nicht mehr gekommen.

Es ergingen zahlreiche Aufrufe der Obrigkeit an die Bevölkerung, diese Fünf-Reichsmark-Silbermünzen abzugeben. Dies geschah bereits zur Zeit des Dritten Reiches und massiv verstärkt in der Nachkriegszeit durch die alliierten Besatzungsmächte. All diese Appelle an das deutsche Volk waren allerdings von geringer Wirksamkeit - nur ein kleiner Bruchteil der Gesamtauflage floß in die Kassen der Reichsbank bzw. die der Allierten Militärregierung zurück. Ein Volk, welches einem Aufruf "Gold gab ich für Eisen" im Ersten Weltkrieg trotz patriotischer Überlegungen nur zögerlich nachkam, war noch weniger bereit, Appellen oder Befehlen, welche de facto "Silber gab ich für nichts" bedeuteten, Folge zu leisten. Aus diesem Grund sind einige Ausgaben der 5-Reichsmark-Silbermünzen des Dritten Reiches auch heute noch in großer Stückzahl - meist in der Erhaltung "ss" - vorhanden. Das macht sie numismatisch zwar nicht besonders wertvoll, hat aber den interessanten Effekt, daß sich diese nahe am Metallpreis gehandelten Münzen sehr gut zur Anlage in das Edelmetall Silber eignen.

Vom 5-Reichsmark-Stück J367 (Paul von Hindenburg - mit "neuem" Reichsadler) sind seit dem Jahre 2018 Fälschungen aus unedlem Metall bekannt. Sie sind an ihrer geringen Detailschärfe, fehlerhaften Randperlen, der zu makellosen "Erhaltung" sowie vor allem an der wenig professionell ausgeführten Randinschrift relativ leicht zu erkennen. Doch da auch viele Kriminelle nach Perfektion streben, muss man wohl auch bei diesen Münzen in Zukunft mit gefährlicheren Fälschungen rechnen.

Folgende sechs Münzen mit dem Nennwert von 5 Reichsmark sind in der Ära des Dritten Reiches geprägt worden:
  1. 450. Geburtstag von Martin Luther (1933)
  2. Garnisionskirche von Potsdam - mit Datum (1934)
  3. Garnisionskirche von Potsdam - ohne Datum (1934, 1935)
  4. 175. Geburtstag von Friedrich Schiller (1934)
  5. Paul von Hindenburg - mit "altem" Reichsadler (1935, 1936)
  6. Paul von Hindenburg - Rückseite mit Reichsadler und Hakenkreuz (1936 - 1939)



Mehr Informationen:

Die Münzen des Dritten Reiches (1 Reichspfennig bis 5 Reichsmark)
Die Mark - das deutsche Geld von 1871-2001
Fälschungen beim 5-Reichsmark-Stück - Jaeger Nr. 367