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 Münzmark & Münzfuß

Wertseite - Ausbeutetaler - Segen des Mansfelder Bergbaues  
Taler im Grau­mannschen 14-Taler-Fuß: XIV eine feine Mark
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In der Ära des Kurantgeldes war es notwendig, eine allgemein akzeptierte Edelmetallbasis für die Prägung des Münzgeldes zu definieren. Mit dem Beginn der Neuzeit setzte sich als ein solches Münzgrundgewicht die cölnische Mark (auch als "kölnische Mark" oder "Kölner Mark" bezeichnet) durch.

Die cölnische Mark war damit für rund drei Jahrhunderte das wichtigste mitteleuropäische Bezugsgewicht für die Ausprägung von Kurantmünzen, vor allem der Taler- und Guldenstücke im deutschsprachigen Raum. Im Laufe dieser langen Zeit durchlebte sie einige kleine Veränderungen. Ihr Gewicht (Masse) belief sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf 233,855 Gramm = ½ preußisches Pfund. Sie wurde unterteilt in 8 Unzen = 16 Loth = 64 Quentchen = 256 Pfenniggewichte = 4352 Etzchen = 65536 Richtpfenniggewichtchen.

Der Münzfuß gibt die Anzahl der Stücke der Münzeinheit an, welche aus der Münzgewichtseinheit in reinem Silber geprägt werden können. So entspricht z.B. beim lange Zeit in Preußen verwendeten Graumannschen 14-Taler-Fuß das in 14 Talern enthaltene Silber = 1 cölnische Mark = 233,855 Gramm.

In jeder deutschen Münzstätte befand seinerzeit sich ein Musterexemplar der cölnischen Mark. Zeitgenössischen Berichten zufolge waren diese Muster allerdings meist leicht untergewichtig. Als maximal erlaubte Abweichung von den gesetzlichen Vorgaben bei der Münzprägung galten drei Tausendstel Teile.

Neben der cölnischen Mark gab es noch weitere lokale, von dieser Bezugsgröße mehr oder weniger deutlich abweichende Mark-Gewichte. Keines von diesen erlangte aber eine derartige überregionale Bedeutung.

Eine feine Mark entsprach einer Mark (=233,855 Gramm) Feinsilber (999/1000). Eine solche Reinheit zu erreichen war lange Zeit aus technischen Gründen beinahe unmöglich. Bei Gebrauchsmünzen erfolgte ohnehin aus Gründen der längeren Haltbarkeit die Verwendung einer Legierung des Edelmetalls mit unedlem Material. Meist mischte man das Silber mit Kupfer. Im Fall einer solchen Legierung spricht man bezugnehmend auf das Gesamtgewicht von einer rauhen Mark. So entspricht z.B. eine rauhe Mark 12-löthiges Silber = 750/1000 = eine Gewichtsmark = ¾ Mark Feinsilber.



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