1 Mark der DDR (Jaeger Nr. 1514)
1 Mark - 3. Münzserie der DDR - Jaeger-Nr. 1514 Lizenz CC BY-SA |
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Zu diesem Zeitpunkt hatte die DDR ihren wirtschaftlichen und geistig-moralischen Zenit erreicht. Der ideologische Enthusiasmus der Gründerjahre war verflogen, aber die Macht des Staates gefestigt und das Land international akzeptiert. Das Volk hatte sich mehrheitlich den Umständen entsprechend eingerichtet, sich mit der Situation im Lande abgefunden und war mehrheitlich einigermaßen zufrieden. Mit den Zeilen "Im halben Land und der zerschnittenen Stadt - halbwegs zufrieden mit dem was man hat" beschreibt die DDR-Rockgruppe "City" die Situation in ihrem Titel "Halb und Halb" sehr anschaulich. Doch die lange Phase des auch psychologisch zermürbenden Niedergangs des "Arbeiter- und Bauernstaates" stand den Menschen seinerzeit noch bevor. Die 1-Mark-Münze begleitete sie auf diesem schwierigen Weg.
Ehe das neue Markstück in die Massenproduktion ging, gab es diverse Design-Studien mit verändertem Münzbild, welche in ihrer Gestaltung an das 20-Pfennig-Stück angelehnt waren. Eine Umsetzung dieser Ideen wäre der Auflegung einer 4. Münzserie gleichgekommen. Man entschied sich aber letztendlich für die bewährte Optik, welche auf dem Entwurf von Prof. Rudi Högner basierte. Vermutlich um Unruhe in der Bevölkerung zu vermeiden, wurde das 1-Mark-Stück bis auf die angepaßte Währungsbezeichnung im wesentlichen unverändert gelassen. Dies betrifft neben der äußeren Erscheinung auch die technischen Daten der Münze. Sie wiegt wie ihre Vorgängerin 2,5 Gramm, ist ca. 2,18 Millimeter dick, mißt 25,0 Millimeter im Durchmesser und besteht ebenfalls aus 97 Prozent Aluminium mit einer 3%igen Beimischung von Magnesium. Auch die 13 Sterne im Rand finden sich in der neuen Münze wieder. Eine kleine Anpassung hat aber auch die Rückseite erfahren - das Staatswappen ist ein wenig kleiner dargestellt und dafür die Umschrift "Deutsche Demokratische Republik" etwas größer.
Die Gesamtauflage der neuen 1-Mark-Münze beträgt etwa 266 Millionen Stück. Ab dem Jahre 1981 wurde eine geringe Anzahl Münzen in PP geprägt. Es existieren Einzelexemplare von Materialproben aus diversen anderen Legierungen.
Die Münze zu 1 Mark wurde am 1. Juli 1990, dem Tag der Einführung der D-Mark in der DDR, außer Kurs gesetzt. Einige seltene Jahrgänge erzielen heute geringe Sammlerpreise. Exemplare aus Jahren mit Massenauflagen sind zwar ein interessantes zeitgeschichtliches Dokument, aber ansonsten ohne besondere numismatische Bedeutung. Es gibt keine bekannten Fälschungen oder Manipulationen dieser Münze.
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