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 20 Pfennig (Jaeger Nr. 1511)

20 Pfennig - Münze der DDR - Jaeger-Nr. 1511   
20 Pfennig - Münze der DDR - Jaeger-Nr. 1511  
20 Pfennig der DDR - Jaeger-Nr. 1511
Lizenz CC BY-SA
 
   
Das 20-Pfennig-Stück (Jaeger-Nr. 1511) unterscheidet sich nicht nur optisch sehr deutlich vom übrigen Kleingeld der DDR. Mit ihren 5,4 Gramm ist diese Münze auch mehr als doppelt so schwer wie das größere 1-Mark-Stück aus Aluminium. Der Grund für die 1969 erfolgte Einführung dieser Münze war das Problem, daß alle anderen Kleinmünzen wegen ihres geringen Gewichtes nicht tauglich für Geldautomaten waren. Das 20-Pfennig-Stück wurde hauptsächlich für öffentliche Telefone benötigt. Die Telefontarife waren entsprechend an diese Münze angepaßt.

Um solch einen öffentlichen "Münzfernsprecher" nutzen zu können, benötigte man also zwingend diese 20-Pfennig-Münze. Es war also sinnvoll, immer eine geringe Stückzahl der "20er" dabei zu haben. Natürlich konnte man mit dem 20-Pfennig-Stück auch ganz normale Einkäufe tätigen. Diese Münze dafür in größeren Mengen zu verwenden war allerdings nicht ratsam. Die öffentlichen Münztelefone der DDR wurden oft ausgeraubt und man setzte sich bei der Bezahlung mit vielen 20-Pfennig-Stücken einem dementsprechenden Verdacht aus.

Darüber hinaus weicht auch die Gestaltung dieser Münze deutlich vom übrigen Kleingeld der DDR ab. Die Darstellung der Zahlen passt so gar nicht in die der dritten Münzserie. Und tatsächlich handelt es sich beim 20-Pfennig-Stück neben der 5-Mark-Münze "XX JAHRE DDR" (Jaeger-Nr. 1524) um das einzige herausgegebene Motiv einer geplanten 4. Serie. Es gab um das Jahr 1970 herum Überlegungen, auch die anderen Kursmünzen entsprechend zu gestalten. Dieses Vorhaben wurde bis auf die beiden erwähnten Ausnahmen aber nicht umgesetzt.

Beide Seiten der Münze zu 20 Pfennig wurden von dem Berliner Künstler Axel Bertram entworfen. Das 20-Pfennig-Stück besteht aus einer Messing-Legierung mit 63 Prozent Kupfer und 37 Prozent Zink. Die Münze hat einen glatten Rand und mißt 22,2 Millimeter im Durchmesser. Am 1. August 1969 gelangte sie erstmals in den allgemeinen Zahlungsverkehr.

Zwischen den einzelnen 20-Pfennig-Münzen gibt es große Gewichtsunterschiede. Diese liegen im Bereich von 5,0 bis 5,9 Gramm. Nach der Währungsunion vom Juli 1990 blieben diese Münzen noch für eine Weile im Umlauf, da zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend DM-Kleingeld vorhanden war. Am 1. Juli 1991 wurde dann auch das 20-Pfennig-Stück außer Kurs gesetzt.

Von der Münze sind zwei Hauptvarianten zu unterscheiden: Es gibt sie mit und ohne Münzzeichen (A). Prägungen ohne Münzzeichen erfolgten nur in den beiden Jahren 1969 und 1971 (Jaeger-Nr. 1511a), alle anderen ab dem Jahre 1972 (Jaeger-Nr. 1511b). Die Gesamtauflage beträgt rund 289 Millionen Stück, davon stammen allein aus dem Jahre 1969 etwa 167 Millionen Exemplare. Ab dem Jahre 1981 wurde außerdem eine geringe Auflage in PP hergestellt.

Das 20-Pfennig-Stück ist - besonders im Vergleich zum übrigen DDR-Kleingeld - relativ anfällig für Korrosion. Es sind diverse Abschläge aus anderen Legierungen bekannt. In Relation zur Gesamtauflage werden für bankfrische Münzen zum Teil recht hohe Sammlerpreise bezahlt. Bis heute sind von diesem 20-Pfennig-Stück keine Fälschungen oder Manipulationen vorgekommen.



Mehr Informationen:

Die Mark der DDR
Die Kursmünzen der DDR
Messing