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 5 DM - 150. Gründungstag des Deutschen Zollvereins (Jaeger-Nr. 435)

5 Deutsche Mark - 150. Gründungstag des Deutschen Zollvereins - Jaeger Nr. 435   
5 Deutsche Mark - 150. Gründungstag des Deutschen Zollvereins - Jaeger Nr. 435  
5 Deutsche Mark - 150. Gründungstag des Deutschen Zollvereins - Jaeger Nr. 435
Lizenz CC BY-SA
 
   
Die territoriale Zersplitterung der deutschen Länder behinderte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Entwicklung von Industrie und Handel. Diese sowie weitere finanzpolitische Gründe führten ab den 1820er Jahren zu ersten Zollverbünden. Die drei wichtigsten von diesen verhandelten im Jahre 1833 den Zusammenschluß der bestehenden Zollsysteme. Das führte zur Gründung des später Deutscher Zollverein genannten Bündnisses zum 1. Januar 1834.

Es entstand damit ein einheitliches Wirtschaftsgebiet in zunächst 18 Staaten des Deutschen Bundes. Anfangs lebten in diesem nun zu einer wirtschaftlichen Einheit verbundenen Wirtschaftsraum rund 23 Millionen Menschen. Später erfolgte der Beitritt aller weiteren deutschen Länder außer von Hamburg und Bremen.

Die unmittelbare Folge der Zollunion war der sofortige Wegfall von mehr als 1000 Zollschranken, welche den Handel und damit die wirtschaftliche Entwicklung behinderten. Diese veränderten Rahmenbedingungen stellten einen Meilenstein auf dem Weg zur Industrialisierung der deutschen Länder dar.

Des Weiteren sorgte der Zollverein für eine Vereinheitlichung der in den einzelnen Ländern geltenden Maße aller Art sowie des Geldsystems. So wurde u.a. das Zollpfund zu 500 Gramm als einheitliches Gewichtsmaß geschaffen sowie des auf dieser Basis beruhenden Vereinstalers, welcher Taler und Gulden in einem festen Verhältnis aneinander band.

Als Ergebnis war somit ein großer Wirtschaftsraum in Mitteleuropa entstanden. Die eingeleiteten Maßnahmen vereinfachten auch die Kommunikation und den Gedankenaustausch der Menschen in den unterschiedlichen deutschen Ländern. Auf diese Weise förderte der Deutsche Zollverein eher beiläufig auch den Nationalstaatsgedanken.

Im Jahre 1984 jährte sich der Gründungstag des Deutschen Zollvereins zum 150. Mal. Diesem auch für das Geldwesen so bedeutsamen Bündnis eine Gedenkmünze zu widmen ist wahrlich nicht abwegig. So kann man die entsprechende Entscheidung der Bundesrepublik Deutschland zur Herausgabe einer solchen Münze nur begrüßen.

Die aus dem Verbundwerkstoff Magnimat® bestehende und von Reinhart Heinsdorff entworfene Gedenkmünze hat einen Nennwert von fünf Deutsche Mark. Auf der Vorderseite ist eine an zeitgenössische Darstellungen erinnernde Abbildung mit einer durch eine offene Zollschranke fahrenden Kutsche zu sehen. Im Münzrand kann man folgende Inschrift lesen: "ZOLLVEREIN - DEUTSCHLAND &ask; EWG - EUROPA"

Diese Randinschrift bringt zum Ausdruck, daß der Deutsche Zollverein letztendlich zu "Deutschland" führte (gemeint ist vermutlich das Deutsche Kaiserreich). Ebenso wird die EWG zu "Europa" führen (gemeint ist vermutlich die EU). Eine Aussage, so kurz und prägnant wie auch zukunftsweisend - und doch an den historischen Begebenheiten ganz knapp vorbei. Im Gegensatz zu den Gründern der EWG/EU hatten die des Deutschen Zollvereins nämlich eine ganz andere Motivation. So wollten diese z.B. keine staatliche Einheit schaffen - sondern eher im Gegenteil die bestehenden kleinstaatlichen Strukturen festigen. Ein deutschtümelnder Nationalstaat war für den wirtschaftlichen Erfolg aber auch gar nicht nötig. Letzten Endes hat der Deutsche Zollverein die nationale Einheit zwar indirekt befördert, doch bei seiner Gründung spielte dieses Thema überhaupt keine Rolle.

Die Gedenkmünze besteht aus dem oben genannten Dreischichtenmaterial und besitzt einen Kern aus reinem Nickel, welcher von einem Mantel aus einer Kupfer-Nickel-Legierung umgeben wird. Sie wiegt zehn Gramm, mißt 29,0 Millimeter im Durchmesser und 2,07 Millimeter in der Dicke. Die Münze ist leicht magnetisch. Tag der Erstausgabe war der 22. Mai 1984.

In der Prägestätte München entstanden acht Millionen Exemplare dieser Gedenkmünze in stempelglanz und weitere 350.000 Stück in PP. Der Sammlerwert dieser 5-DM-Münzen ist gering und ein entsprechender Aufschlag selbst für die PP-Version kaum vorhanden. Die Bundesbank nimmt diese Münzen auf bisher unbestimmte Zeit zum Nennwert entgegen - und nur deshalb werden sie auch im Umfeld dieses Preises gehandelt. Der reine Materialwert liegt im niedrigen Cent-Bereich. Fälschungen, Manipulationen oder dergleichen illegale Machenschaften sind bei dieser Gedenkmünze bisher nicht vorgekommen.



Mehr Informationen:

Die Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland
Magnimat®
Die 5-DM-Münzen aus Magnimat®