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 10 Euro Gedenkmünze ● 200. Geburtstag von Franz Liszt

Die Gedenkmünze anläßlich des 200. Geburtstages des Komponisten Franz Liszt ist Teil der umfassenden 10-Euro-Gedenkmünzenserie der Bundesrepublik Deutschland und dennoch absolut einzigartig - nicht nur innerhalb dieser Serie, sondern in der gesamten Prägepolitik dieses Landes. Wenige Monate vor der geplanten Ausgabe der Münze hatte das Bundesfinanzministerium beschlossen, die bisher in Sterlingsilber geprägten 10-Euro-Stücke auf Grund des stark gestiegenen Silberpreises ab dem Jahre 2011 in einer weniger wertvollen Legierung mit nur noch 62,5 Prozent Silber herstellen zu lassen. Diese Entscheidung wurde mit der Liszt-Gedenkmünze auch umgesetzt. Jedoch stieg der Preis des weißen Edelmetalls im Verlauf des Frühjahrs 2011 unvermindert weiter an. Schon bald nach der Ausgabe dieses 10-Euro-Stückes hatte der Materialpreis fast den Nennwert erreicht. Also erfolgte zwangsläufig eine nochmalige Veränderung der bundesdeutschen Gedenkmünzen-Ausgabepolitik.

Entgegen den Wünschen der Mehrzahl der betreffenden Münzsammler, welche eine Erhöhung des Nennwertes auf 20 Euro unter Beibehaltung der bisherigen Rahmenbedingungen favorisiert hätten, entschieden sich die Angestellten des zuständigen Ministeriums für eine andere Regelung: Prägungen in stempelglanz sollen zukünftig aus einer Kupfer-Nickel-Legierung hergestellt werden und lediglich die speziellen Sammlerausführungen in Spiegelglanz aus 62,5prozentigem Silber. Zur Unterscheidung erhalten die nur gegen einen hohen Ausgabeaufschlg erhältlichen Silberstücke eine Punzierung mit einem Hinweis auf den Edelmetallgehalt. Der Nennwert wird unverändert bei 10 Euro belassen.

Diese Neuregelung trat mit dem Erscheinen der Gedenkmünze "125 Jahre Automobil" in Kraft. Somit ist die Silbermünze zum 200. Geburtstag von Franz Liszt die einzige deutsche 10-Euro-Münze, welche in der Normalprägung "stempelglanz" aus einer Legierung mit 62,5 Prozent Silber und 37,5 Prozent Kupfer besteht.

Ein steigender Silberpreis sorgte übrigens nicht zum ersten Mal für Aufregung in der bundesdeutschen Sammlerszene. Ganz ähnliche Probleme gab es im Jahre 1979, wobei man sich bei der Ausgabe der betreffenden Gedenkmünze zu Ehren von Otto Hahn für eine ganz andere, aber ebenfalls recht eigenwillige Vorgehensweise entschied.

Der Wettbewerb zur Gestaltung der Franz-Liszt-Münze fand bereits Ende des Jahres 2009 statt. Die Jury entschied sich für den Entwurf des Künstlers Michael Otto aus Rodenbach, welcher außer einem ausdrucksstarken Portrait des Komponisten auch sein Arbeitsgerät - einen Flügel - im Bildhintergrund platzierte. Auch die Wertseite kann sich durchaus sehen lassen - besonders im Vergleich zu einigen einer Verunglimpfung des Hoheitstieres gleichkommenden Darstellungen des Adlers auf manchen Gedenkmünzen der Vorjahre.

Die 10-Euro-Silbermünze zum 200. Geburtstag von Franz Liszt wurde in der Prägestätte in Karlsruhe (Prägezeichen "G") produziert. In stempelglanz erblickten 2.187.000 Stück das Licht dieser Welt und in Spiegelglanz 200.000 Exemplare. Eine Münze wiegt genau 16,0 Gramm (enthält demnach exakt 10,0 Gramm Silber), mißt 32,5 Millimeter im Durchmesser und ist 2,38 Millimeter dick. Als Randinschrift wählte man die Worte "GENIE OBLIGE - GENIE VERPFLICHTET", welche einen Wahlspruch von Franz Liszt darstellen. Der Erstausgabetag der 10-Euro-Gedenkmünze war der 3. Februar 2011.

Einen bedeutenden Teil der bundesdeutschen Sterlingsilbermünzen der Vorjahre kauften langfristig orientierte und auf Sicherheit bedachte Kapitalanleger auf. Diese wurden mit der Franz-Liszt-Gedenkmünze nur zum Teil aus diesem Markt hin zu anderen Silberprägungen gedrängt. Vollständig gelang dies erst mit den nachfolgenden, vom Material her völlig unattraktiven Kupfer-Nickel-Münzen.



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