logo

 Die Deutschen und ihr ungeliebtes Geld  
  Stimmungen und Statistiken zum Euro in Deutschland im Jahr 2002

Im Jahre 2002 hatte das deutsche Volk mehrheitlich keine gute Meinung zur neuen europäischen Währung. Ursache dafür waren z.T. deutliche Preiserhöhungen vor allem in einigen Bereichen des Einzelhandels und im Dienstleistungssektor. Während Preissenkungen kaum ins öffentliche Bewußtsein dringen, werden Erhöhungen naturgemäß als Einschnitt in die Lebensqualität empfunden und entsprechend angeprangert. Einige hier aufgeführte Umfrageergebnisse renommierter deutscher Meinungsforschungsinstitute sollen dies veranschaulichen:


Während die deutsche Regierung im Sommer 2002 mit viel Öffentlichkeit eine Initiative gegen die Preiserhöhungen im Umfeld der Euro-Einführung ins Leben ruft, erweist sie sich insgeheim selbst als größter Preistreiber. Wie die führende Tageszeitung eines deutschen Bundeslandes unter Berufung auf das dortige Finanzministerium berichtet, haben sich zum Jahresanfang 2002 zahlreiche Verwaltungsgebühren um mehr als 150% (!) erhöht. Bei diesen vom Bund vorgegebenen Gebühren handelt es sich z.B. um

Zur Erinnerung hier noch einmal der offizielle Umrechnungskurs: 1 Euro = 1,95583 Deutsche Mark.


Laut einer Information der Bundesbank waren im Dezember des Jahres 2002 noch immer große DM-Bestände im Umlauf. Es handelte sich dabei um ca. 4% aller Banknoten und ca. 50% aller Münzen mit einem Gesamtwert von etwa 17.000.000.000 Deutsche Mark (ca. 9.000.000.000 Euro).
Die in der Adventszeit des Jahres 2002 von einer großen Textilhandelskette durchgeführte DM-Aktion erwies sich nach Aussagen des Unternehmens als voller Erfolg. Die Kunden konnten für eine begrenzte Zeit wahlweise mit Euro oder DM bezahlen. Pro Tag kamen so in jeder Filiale mehrere tausend Deutsche Mark in die Kasse.


Nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden ist die ganze "Teuro"-Debatte ungerechtfertigt. Die Statistiker gaben im Dezember des Jahres 2002 bekannt: "Unser Geld hat durch die Einführung des Euro nicht an Wert verloren" Die Lebenshaltungskosten der privaten Haushalte sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts im November 2002 lediglich um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Zu dieser Erkenntnis kamen die Statistiker durch die Untersuchung von 18.000 Preisreihen ausgewählter Güter des täglichen Bedarfs aus 35 Produktgruppen. Allerdings werden Sonderentwicklungen zugegeben, wie z.B. der Preisschub bei Dienstleistungen zu Beginn des Jahres 2002.


Ende Dezember 2002 übte sich die Europäische Zentralbank in Selbstkritik. Ihr Präsident Wim Duisenberg sprach folgende inhaltsschwere Worte:
Wir haben nur zögernd zur Kenntnis genommen, daß die Umstellung zu einem gewissen Anstieg von Preisen geführt hat.
Doch damit nicht genug - in einem Interview mit einem niederländischen TV-Sender kam ihm dieser Satz über die Lippen:
Wir hätten hier einfach ehrlicher sein sollen.
Eine wahrhaft erstaunliche Erkenntnis!



Mehr Informationen:

Die Geschichte des Euro
Geld, das keiner wollte ??
Stimmungen und Statistiken zum Euro
"Teuro" - Wort des Jahres 2002
Umfrage(n) zum Euro vom Dezember 2010

kurioses:
Das Ende des Euro für spätestens 2007 prophezeiht!