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 Der "Heiermann"

5 Mark - Stadtwappen Hamburg - Jaeger Nr. 65  
5 Reichsmark - Jaeger Nr. 360   
5 DM Silberadler - Jaeger-Nr. 387  
Verschiedene "Heiermänner": Oben: 5 Mark aus Hamburg Jaeger-Nr. 65 - Mitte: 5 RM "Hindenburg" - Jaeger-Nr. 360 - Unten: 5 DM "Silberadler" - Jaeger-Nr. 387
Lizenz CC BY-SA
 
   
Das 5-Mark-Stück wird vor allem im Norden und Westen Deutschlands umgangssprachlich schon seit der Zeit des Kaiserreiches als "Heiermann" bezeichnet. Die Herkunft dieses ungewöhnlichen Namens ist jedoch nicht eindeutig geklärt. Vermutlich entstammt er dem Seefahrermilieu und damit aus dem Raum Hamburg.

Fünf Mark waren einst ein üblicher Betrag, welchen die Matrosen als Heuer vor Fahrtantritt erhielten. Der volkstümliche Name der 5-Mark-Münze geht damit wohl zurück auf das mittelhochdeutsche "hür" bzw. "hüre", welches sinngemäß Miete oder Lohn bedeutete. Das daran angehängte "-mann" bezeichnet dagegen eine Sache an sich, wie sie u.a. auch in solchen Worten wie "Blaumann", "Henkelmann" und "Flachmann" vorkommt.

Viele der für einen "Heiermann" neu angeworbenen Seeleute sollen darauf hin genau diese Summe noch vor dem Auslaufen des Schiffes für eine Dienstleistung ausgegeben haben, welche im allgemeinen nur von Damen erbracht wurde und auf hoher See nicht verfügbar war. Der Preis von 5 Mark für derartige Angebote soll noch in den 1950er Jahren gegolten haben und wird auch gern als Beispiel für den Geldwertverfall der dazwischen liegenden Jahrzehnte verwendet.

Eine andere vermutete Namensherkunft wird mit der Händlersprache in Verbindung gebracht. Dort war "hei" die Bezeichnung für die Zahl Fünf, was wiederum auf den fünften Buchstaben im hebräischen Alphabet ("he") zurückgeht.

Der Nickname "Heiermann" bezog sich über das gesamte 20. Jahrhundert auf alle 5-Mark-Stücke. Noch besonders geläufig ist dieser Name bis in unsere Tage hinein für die 5-DM-Silbermünze (Jaeger-Nr. 387), welche auch noch mit dem Begriff "Silberadler" bezeichnet wird.

Die Verwendung des Spitznamens "Heiermann" ist seit jeher regional deutlich begrenzt. So war z.B. diese Bezeichnung in der DDR überhaupt nicht gebräuchlich, obwohl mit dem im Jahre 1969 herausgegebenen 5-Mark-Stück (Jaeger Nr. 1524) ein dafür geeignetes und seinerzeit in aller Hände befindliches Exemplar zur Verfügung stand.

Der Name "Heiermann" geriet mit der Einführung des Euro etwas in Vergessenheit, nicht zuletzt wohl deshalb, weil es kein 5-Euro-Stück für den allgemeinen Zahlungsverkehr gibt. Die in Deutschland herausgegebenen 5-Euro-Gedenkmünzen werden aber auch in unseren Tagen noch - bzw. wieder - als "Heiermann" bezeichnet.



Mehr Informationen:

Die silbernen 5-Mark-Münzen aus dem Kaiserreich
Die 5-Reichsmark-Stücke aus der Weimarer Republik
Die 5-Reichsmark-Münzen aus dem Dritten Reich
5 DM "Silberadler"
5 Mark - XX Jahre DDR