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 Mjölnir

Mjölnir (auch Mjöllnir, Mjolnir bzw. Mjölnar) war der Hammer und gleichzeitig die Waffe des germanischen Gottes Thor. Dieses Kampfgerät verfehlte nie sein Ziel und konnte nur von Thor selbst geführt werden.

Mjölnir nannte sich in Anlehnung an die germanische Mythologie auch der Berliner Künstler Prof. Hans Herbert Schweitzer, welcher sich in den 1920er bis 1940er Jahren durch sehr kämpferische Zeichnungen und Propagandaplakate zu Gunsten der Nationalsozialisten hervortat. Durch seinen sehr frühen Eintritt in die NSDAP und seine enge Freundschaft zum späteren Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Joseph Goebbels, gelang es Hans Herbert Schweitzer immer wieder, bevorzugt an lukrative Aufträge zu gelangen. Von Adolf Hitler wurde "Mjölnir" der Titel "Zeichner der Bewegung" verliehen und er erhielt klangvolle Posten wie "Reichsbeauftragter für künstlerische Formgebung" und "Vorsitzender des Reichausschusses der Pressezeichner", welche sehr viel Ehre und vergleichsweise wenig Verpflichtung beinhalteten. Neben den unzähligen Kampfplakaten u.ä. zeichnerischen Darstellungen in Zeitschriften der Nationalsozialisten gestaltete Hans Herbert Schweitzer auch mehrere Briefmarken des "Großdeutschen Reiches".

Weniger bekannt ist, daß Hans Herbert Schweitzer alias Mjölnir auch das Gesicht der Münzen des Dritten Reiches maßgeblich mit beeinflußte. So geht die Darstellung des Hoheitszeichens (Adler mit Hakenkreuz) auf den Rückseiten der Münzen ab 1936 auf ein Modell von "Mjölnir" zurück. Dies betrifft alle Münzen von 1 Reichspfennig bis 5 Reichsmark (Jaeger-Nr. 361, 362, 363, 364, 366 und 367). Eine Münze entwarf Hans Herbert Schweitzer sogar komplett selbst - das 50-Reichspfennig-Stück aus reinem Nickel (Jaeger-Nr. 365). Außerdem stammen von ihm die Rückseiten der Kriegsserie (Jaeger-Nr. 369, 370, 371 und 372). Bei diesen Münzen fällt die veränderte Darstellung des Reichsadlers auf.

Nach dem 2. Weltkrieg versank Hans Herbert Schweitzer in der Bedeutungslosigkeit, da er als "Zeichner Goebbels" boykottiert wurde.

Mehr Informationen:

Die Münzen des 3. Reiches